Wir unternehmen gemeinsam mit vielen Partnern noch einmal einen Anlauf für Gemeinschaftsschulen in Sachsen. Weil wir wissen, dass das längere gemeinsame Lernen unseren Kindern nützt und unsere Gesellschaft voranbringt.
In der Gemeinschaftsschule steht das Lernen im Vordergrund, nicht die Auslese. Heute entscheidet sich die Bildungslaufbahn eines Kindes schon in der vierten Klasse. Das längere gemeinsame Lernen nimmt von den Kindern und Eltern diesen großen Druck. Schüler mit unterschiedlichen Begabungen und Interessen können in der Gemeinschaftsschule länger mit- und voneinander lernen und in aller Ruhe ihren Lebensweg finden.
In vielen anderen Bundesländern gibt es die Gemeinschaftsschulen bereits. Sie sind eine gute Ergänzung zum bestehenden Schulsystem. Viele Familien nehmen dieses Angebot gern an. Das wollen wir auch in Sachsen möglich machen.
Die politische und gesellschaftliche Mehrheit für das längere gemeinsame Lernen ist groß – gerade hier im Osten. Denn auch wenn keiner das DDR-Schulsystem in seiner inhaltlichen ideologischen Ausrichtung wiederhaben will: Das gemeinsame Lernen, die soziale Durchmischung und die aufeinander aufbauenden statt früh voneinander trennenden Bildungslaufbahnen fanden große Akzeptanz. Das fehlt heute.
Von 2006 bis 2016 gab es in Sachsen einige Gemeinschaftsschulen. Die SPD hatte diese Modellprojekte in ihrer ersten schwarz-roten Koalition durchgesetzt. Doch sie mussten auf Beschluss der nachfolgenden CDU-FDP-Regierung ihre Arbeit beenden. Zwei dieser Modellschulen konnten wir in das neue Schulgesetz retten: Das Chemnitzer Schulmodell und die Leipziger Nachbarschaftsschule. Beide erfreuen sich großer Beliebtheit. Viele Eltern wollen ihre Kinder hier anmelden. Genauso überlaufen sind die vielen Schulen in freier Trägerschaft, die das längere gemeinsame Lernen anbieten. Das zeigt, dass Sachsen die Gemeinschaftsschule braucht.
Zwei Drittel der Sachsen wünschen sich Gemeinschaftsschulen. Dass es bisher trotzdem nicht gelungen ist, sie in Sachsen gesetzlich zuzulassen, liegt am fortdauernden Widerstand der CDU im Sächsischen Landtag. Deshalb wollen wir die Sache jetzt außerhalb des Parlaments in die Hand nehmen. Wir sammeln in ganz Sachsen Unterschriften für einen Volksantrag zum längeren gemeinsamen Lernen. So wollen wir erreichen, dass das Schulgesetz geändert wird. 40.000 Unterschriften sind nötig. Wenn sie beisammen sind, muss sich der Landtag mit diesem Anliegen befassen.
Und damit genügend Unterschriften zusammen kommen, brauchen wir jede Hilfe. Am Sonnabend, dem 29. September 2018 starten wir mit der Sammlung.
Der Volksantrag ist ein ganzer Gesetzentwurf. Damit jede Unterschrift gültig ist, können wir dafür nur ganz spezielle Sammelbögen verwenden. Darauf ist der gesamte Gesetzentwurf abgedruckt. Ihr erhaltet diese Bögen in vielen SPD-Büros. Eine Übersicht der Büros findet Ihr im Menüpunkt SAMMELBÜROS. Dort könnt Ihr ausgefüllte Bögen auch wieder abgeben.
Lasst uns die Wochenmärkte nutzen, Infostände durchführen und in Veranstaltungen sammeln. Für alle Rückfragen inhaltlicher Art stehen Euch unsere beiden Vertreter im Bündnis Gerald Eisenblätter (SPD Leipzig, geraldeisenblaetter@ googlemail.com) und Sabine Friedel (SPD Dresden, post@sabine-friedel.de) zur Verfügung.
Für die Sammlung der 40.000 Unterschriften gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Frist. Wir möchten die nötige Zahl natürlich gern so rasch wie möglich erreichen. Deshalb bitten wir Euch, in zwei „Wellen“ zu sammeln: Zuerst einmal vom 29. September 2018 bis zum Ende der Herbstferien am 21. Oktober 2018. Bringt nach diesem Datum alle ausgefüllten Listen in einen der Sammelpunkte in Eurer Nähe. Und dann legt los mit der zweiten Welle – vom 22. Oktober bis zum zweiten Advent, das ist der 9. Dezember 2018. Am 10. Dezember 2018 nehmen die Sammelpunkte Euren zweiten Schwung entgegen. Und dann wird gemeinsam mit den Bündnispartnern gezählt, so dass wir vor Weihnachten einen Zwischenstand haben werden.
Vielen Dank für Euer Engagement!